Mückenstiche: Alles andere als harmlos!
Was passiert eigentlich bei einem Mückenstich?
Die weibliche Stechmücke benötigt unser Blut, um sich fortpflanzen zu können. Beim Stich injiziert sie mit ihrem Speichel Sekrete, die das Blutsaugen erleichtern und die Haut betäuben. In Sekundenschnelle kann sie so das Blut in ihren Körper aufnehmen.
Und wie reagiert unser Körper darauf?
Zunächst bleibt der Stich unbemerkt. Aber schon bald versucht das Immunsystem unseres Körpers die körperfremden Stoffe aus dem Speichel der Mücke zu bekämpfen. Dies geschieht durch die Ausschüttung von Histamin, einem Gewebshormon. Es folgen dann lokale Reaktionen an der Einstichstelle, wie Juckreiz, Quaddelbildung, Rötung und auch Überwärmung. In manchen Fällen kann es sogar zu ernsthafteren gesundheitlichen Problemen kommen.
Wann werden Mückenstiche bedenklich für die Gesundheit?
Kratzt man einen Mückenstich auf, können Bakterien in die Wunde gelangen und eine Entzündung hervorrufen. In schwereren Fällen kann es so zu einer Wundrose mit Blutvergiftung kommen. Außerdem kann es passieren, dass der Körper besonders stark auf die Speichelsekrete reagiert und es so zu einer
ausgeprägteren allergischen Reaktion kommt. Diese äußert sich durch eine besonders starke Rötung, Überwärmung und Schwellung um die Einstichstelle. In seltenen Fällen treten sogar Kreislaufprobleme auf, bei der eine Erhöhung der Herzfrequenz sowie heftiger Blutdruckabfall, Luftnot, Schwindel sowie Erbrechen die Folgen sein können.
Wie sieht die Situation in Ihrer Praxis aus, konnten Sie eine Zunahme an Patienten mit Mückenstichproblemen beobachten?
Im Sommer kommen häufig Patienten aufgrund von Beschwerden durch Mückenstiche in meine Praxis. Die Anzahl schwankt von Jahr zu Jahr, da dies auch mit der Zahl an Mücken in Zusammenhang steht. Tendenziell werden es aber immer mehr, da die Winter oft milde verlaufen und die Mücken sich besser vermehren können.
Kann man sagen, welche Personen besonders gefährdet sind, starke Reaktionen auf Mückenstiche zu entwickeln?
Man kann nicht vorhersagen, welche Personen besonders stark reagieren. Gefährdeter für Infektionen nach Aufkratzen der Stiche sind Personen mit geschwächtem Immunsystem.
Was empfehlen Sie Ihren Patienten?
Am besten ist es, wenn man vorausschauend handelt und so gut es geht vermeidet, gestochen zu werden. Neben langer, heller Kleidung empfehle ich Mückenschutzmittel zum Auftragen auf die Haut. Diese überdecken den Eigengeruch der Haut und sorgen so dafür, dass man nicht mehr als Opfer erkannt wird. Der Wirkstoff Icaridin hat sich hier als besonders wirksam und dennoch sanft zu Haut und Textilien erwiesen. Beispielsweise die Produktserie Jungle Formula by AZARON® aus der Apotheke bietet durch verschiedene Produkte eine gute Auswahl.
Was muss man bei Reisen in ferne Länder beachten?
In anderen Ländern können Mücken Krankheiten übertragen, wie z.B. Malaria, Dengue-Fieber, Leishmaniose, Flussblindheit oder Gelbfieber. Vor einer Reise in ferne Länder sollte man sich immer gut über die jeweiligen Infektionskrankheiten erkundigen. Viele Ärzte bieten reisemedizinische Beratungen an. In Risiko-Gebieten sollte man sich nachts mit einer Kombination aus einem Moskitonetz und Mückenschutzmittel schützen.
Warum nehmen die gesundheitlichen Reaktionen auf Mückenstiche hierzulande zu?
Durch die Globalisierung und die klimatischen Veränderungen, wagen sich immer mehr ausländische Mückenarten in unsere Breitengrade. Beispielsweise asiatische Mücken wie die Tigermücke oder die Buschmücke. Diese Mücken können nicht nur Krankheitserreger übertragen, sondern haben auch eine andere Zusammensetzung des Speichels, die für unser Immunsystem unbekannt sind. Diese kann zu stärkeren Hautreaktionen führen. Einige Experten vermuten außerdem, dass Insektizide im Speichel der Mücken eine stärkere Rolle bei allergischen Reaktionen spielen könnten.
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